Ethereum (ETH) Lohnt ein Investment in Ether und was bringt das Shanghai-Upgrade?
Ethereum hat sich innerhalb weniger Jahre zu einer veritablen Alternative zum Bitcoin entwickelt. Dabei geht es um weit mehr als nur digitale Vermögenswerte. Was Anleger zu Ether und zum Shanghai-Update wissen sollten.
Hinter dem Bitcoin gilt Ethereum als die zweitbekannteste Kryptowährung. Strenggenommen ist das falsch. Denn: Der Begriff „Ethereum“ meint keine Digitaldevise, sondern ein ganzes System auf Blockchain-Basis. Die Kryptowährung, die darin Einsatz findet, heißt Ether mit dem Kürzel ETH.
Derzeit weist Ether eine Marktkapitalisierung von rund 239,1 Milliarden US-Dollar (Stand: 13. April 2023) auf und steht damit auf Rang zwei der größten digitalen Vermögenswerte – mit großem Abstand zum Stablecoin Tether (USDT), Binance Coin (BNB) oder Cardano (ADA). Wie der Rest des Kryptomarktes erlebte auch Ether bis Ende Dezember vergangenen Jahres einen deutlichen Kurseinbruch. Seit Jahresbeginn erholen sich die Kurse am Kryptomarkt aber wieder deutlich. Lohnt sich ein Investment in Ethereum? Die wichtigsten Antworten für Anleger.
Ethereum – Prognose, Chancen und Vorteile im Überblick
Was ist Ethereum (ETH)?
Ethereum ist ein dezentrales, programmierbares System, das auf der Blockchain-Technologie basiert. Es lässt sich als ein Zusammenschluss unabhängiger Computer beschreiben, der für Endnutzer als ein geschlossenes System erscheint. Im Gegensatz zum Bitcoin ermöglicht Ethereum nicht nur Transaktionen von Vermögenswerten, sondern auch eine Vielzahl anderer Applikationen, die auf sogenannten „Smart Contracts“ basieren. Dabei handelt es sich um digitale Verträge, die unter bestimmten – zuvor festgelegten – Bedingungen selbständig in Kraft treten.
Für Vermögenstransaktionen zwischen teilnehmenden Rechnern verwendet Ethereum eine eigene Kryptowährung: Ether (ETH). Mit einer Marktkapitalisierung von 239,1 Milliarden Dollar ist sie hinter dem Bitcoin die derzeit zweitgrößte Kryptowährung.
Wer steckt hinter Ethereum (ETH)?
Der damals 19-jährige kanadisch-russische Programmierer Vitalik Buterin veröffentlichte 2013 ein Whitepaper, in dem er die Idee hinter Ethereum erstmals skizzierte. Ein Jahr später wurde das Projekt auf einer Bitcoin-Konferenz in Miami offiziell angekündigt. Am 30. Juli 2015 ging Ethereum an den Start.
Der kanadische Investor Anthony Di Iorio, der das Projekt finanziert hat, zählt neben sich selbst und Vitalik Buterin sechs weitere Personen zum Kreis der Ethereum-Gründer: Charles Hoskinson, Mihai Alisie, Amir Chetrit, Joseph Lubin, Gavin Wood und Jeffrey Wilcke. Die Entwicklung von Ethereum obliegt seit 2014 der gemeinnützigen „Ethereum Foundation“ mit Hauptsitz in der Schweiz.
Wie hat sich der Ethereum-Kurs entwickelt?
Das Ethereum-Projekt startete 2015 mit großen Vorschusslorbeeren aus der Kryptoszene. Bereits in der ersten Woche ihres Bestehens erreichte die Kryptowährung Ether deshalb einen Kurs von 2,77 US-Dollar. Nach einigen kleineren Höhen und Tiefen pendelte sich der Ether-Kurs Ende 2015 um die 1-Dollar-Marke ein. Zwischen Januar und März 2016 erreichte die Kryptowährung dann eine Wertsteigerung von etwa 15.000 Prozent.
2017 begannen die ersten Unternehmen mit den „Smart Contracts“ der Ethereum-Plattform zu experimentieren. Das große Marktpotenzial der Technologie verschaffte der dazugehörigen Kryptowährung immense Kurssprünge. Im Juni 2017 war ein Ether-Coin mehr als 300 Dollar wert, Anfang 2018 stolze 1380 Dollar. Weiterhin entwickelte sich der Kurs jedoch wellenförmig. Denn: Das Ethereum-Projekt befand sich noch immer in seiner Anfangsphase. Jeden Entwicklungsrückschritt und jeden Entwicklungserfolg spiegelte die Kursentwicklung wider.
2019 pendelte sich der Kurs der Kryptowährung zwischen 100 und 200 US-Dollar ein. Seit Anfang 2020 zeigt die Kurve wieder größtenteils steil nach oben – auch wenn es nach wie vor große und kleine Durchhänger gibt. Wie am gesamten Kryptomarkt setzte nach dem Hoch im Frühjahr 2021 auch bei Ether ein kurzes Tief ein, das viele Experten als Kurskorrektur interpretierten. Bis in den Herbst 2021 hatte sich der Wert der Kryptowährung davon aber dynamisch erholt und im November ein neues Allzeithoch gebildet: Sein Allzeithoch von 4891,7 US-Dollar erreichte der Ether-Kurs am 16. November 2021.
Seit Mitte November 2021 befand sich der Ether-Kurs in einer Korrekturphase und fiel im Zuge des Ukraine-Krieges, der steigenden Inflation und den rasanten Zinsanhebungen der Fed bis auf circa 1100 Dollar. Am 18. Juni 2022 fiel der Ether-Kurs sogar kurzfristig unter 1000 Dollar. Nach der zum Jahresbeginn 2023 begonnenen Rallye am Kryptomarkt notierte Ether laut dem Analysehaus Coinmarketcap zuletzt aber wieder bei rund 2000 Dollar. (Stand: 13. März 2023)
Prognose: Wie wird sich der Ethereum-Kurs entwickeln?
Wie am gesamten Markt für Kryptowährungen gilt auch für Ethereums digitalen Vermögenswert: Verlässliche Kursprognosen gibt es nicht. Immer wieder musste auch die Nummer zwei der Kryptowährungen im Sog von Kursverlusten an den Aktienmärkten Federn lassen. Ende September 2021 etwa verlor Ether zunächst knapp zehn Prozent, nachdem die Schieflage des hochverschuldeten chinesischen Immobilienkonzerns Evergrande an den Börsen für Turbulenzen gesorgt hatte. Dann äußerte sich die chinesische Zentralbank kritisch zu Digitalwährungen – und der Kurs sackte um weitere sieben Prozent ab.
Mit der Angst vor weiter steigenden Zinsen in den USA ging es im Januar 2022 weiter bergab mit dem Ether-Kurs. Auch der Krieg in der Ukraine und die weltweit steigenden Inflationszahlen wirkten sich auf den Kurs aus – wie auf den Rest des Kryptomarktes. Grundsätzlich gilt: Auch in Zukunft werden externe Faktoren weiterhin einen großen Einfluss auf die Entwicklung des Kurses der digitalen Währung haben.
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Dennoch: Das Marktpotenzial von Ether (ETH) gilt aufgrund des dahinterstehenden Ethereum-Systems als groß. Auch deshalb, weil die weiterentwickelte 2.0-Version von Ethereum Mitte September mit dem sogenannten Ethereum-Merge an den Start gegangen ist. Dieser Prozess wurde nun durch das sogenannte Shanghai/Capella-Upgrade erfolgreich abgeschlossen. Mit diesem Upgrade des Ethereum-Netzwerks erlangten Investoren erstmals seit dem Jahr 2020 Zugriff auf gestakte Ether im Wert von etwa 37 Milliarden US-Dollar. In der Kryptowährungsbranche gab es Bedenken, dass die freigesetzten Ether zu einem starken Verkaufsdruck seitens der Anleger führen könnten.
Obwohl sich ihre Prognosen im Detail stark unterscheiden: Ein Gros der Kryptoexperten ist sich darin einig, dass der Wert vom November 2021 nicht das Allzeithoch von Ether bleiben wird. Die Webseite „CoinPriceForecast“ prognostiziert, dass Ethereums Kryptowährung spätestens 2031 die 20.000-Dollar-Marke erreichen wird. Die Plattform „WalletInvestor“ geht von einer Verfünffachung des Ether-Kurses bis 2026 aus. Anders als bei Aktien gibt es bei Kryptowährungen aber keine realwirtschaftlichen Fundamentaldaten, anhand derer man diese bewerten können. Prognosen sind daher nichts als Spekulation.
Ethereums Kryptowährung Ether (ETH) ist bei allen größeren Kryptobörsen wie Coinbase oder Kraken handelbar. In der Regel benötigen Anleger dazu eine eigene Ethereum-Wallet. Ohne eine solche geht es bei Krypto-Brokern wie eToro, Plus500 und Libertex, die Anlegern die Verwahrung der digitalen Vermögenswerte abnehmen.
Dort besteht auch die Möglichkeit, mit Ethereum (Ether) auf Leverage-Basis zu handeln. In diesem Fall erstehen Anleger keine tatsächlichen Ether-Coins, sondern nur sogenannte „CFDs“ (Contracts for Difference). Dabei handelt es sich um digitale Wertpapiere, die den Kurs der Kryptowährung widerspiegeln. Das ist allerdings aufgrund der hohen Volatilität am Kryptomarkt mit einem hohen Risiko verbunden.
Wie funktioniert das Ethereum-Mining?
Bis September 2022 basierte die Generierung von Ether-Coins auf dem Prinzip „Proof of Work“. Nachschub entstand also durch Rechenleistung – und war damit sehr energieaufwendig. Mit Ethereum 2.0 und dem Ethereum-Merge hat sich das Mitte September 2022 ändern. Seit dem folgt Ethereum dem Konsensverfahren „Proof of Stake“.
Der Begriff Ethereum 2.0 bezeichnet die Weiterentwicklung von Ethereum. Zwar hat sich die Ethereum Foundation im Januar 2022 vom Begriff „Ethereum 2.0“ distanziert und spricht inzwischen lieber von Ethereums „consensus layer“. Es handle sich dabei aber „lediglich um eine Veränderung in der Namensgebung“, heißt es im dazugehörigen Blogeintrag. Die Umstellung – der sogenannte Merge – hat am 15. September stattgefunden. Entgegen der Einschätzung vieler Experten ist der Übergang der Ethereum-Blockchain reibungslos vonstatten gegangen.
Was ist der Unterschied zwischen Ethereum 2.0 und Ethereum?
Der wesentliche Unterschied zwischen Ethereum in seiner früheren Form und Ethereum 2.0 ist die Art und Weise, wie Ether-Coins und Smart Contracts generiert werden: Mit Ethereum 2.0 ist das Proof-of-Work-Verfahren durch ein sogenanntes Proof-of-Stake-Verfahren abgelöst worden. Ether ist seitdem nicht mehr schürfbar, sondern nur noch „stakebar“. Staking funktioniert so: Ether-Nutzer geben ihre Coins zur Erzeugung weiterer Digitalmünzen frei und bekommen dafür eine vorab festgelegte Belohnung in Form von Ether.
Im Vergleich zum Bitcoin ist das Schürfen von Ether deutlich stromsparender. Das liegt daran, dass die Rechenprozesse, die für die Erschaffung neuer Ethers-Coins benötigt werden, weniger komplex sind. Mit Ethereum 2.0 und dem Wechsel auf „Proof of Stake“ dürfte sich die Energiebilanz der zweitgrößten Kryptowährung noch einmal deutlich verbessern.
Ein weiterer großer Vorteil von Ether ist die vielseitige Anwendbarkeit des dahinterstehenden Systems Ethereum. Während die Bitcoin-Blockchain nur eine Kryptowährung, den Bitcoin, unterstützt, ist die Kryptowährung Ether nur ein kleiner Teil des gesamten Anwendungsbereichs der Ethereum-Blockchain. Gemessen an der Marktkapitalisierung ist der Bitcoin derzeit zwar noch mehr als doppelt so groß wie Ether. Aber: Das Skalierungspotenzial der Nummer zwei der Kryptowährungen ist deutlich größer.
Welche Nachteile hat Ethereum?
Vieles ist bei Ethereum derzeit noch unausgereift – das gilt umso mehr für seine Weiterentwicklung Ethereum 2.0. Hin und wieder kommt es derzeit noch zu Fehlfunktionen in den „Smart Contracts“. Mitunter führt das dazu, dass ETH kurzzeitig eingefroren werden oder Hacker sogar fremde Etherbestände plündern können.
Die Umstellung auf Ethereum 2.0 ist für Anleger ohnehin ein immenses Risiko – so groß das Marktpotenzial im Erfolgsfall auch sein mag. Kritiker befürchten außerdem, dass der Umstieg auf Proof of Stake Ether zentralisiert, da große Entitäten im Netzwerk mehr Gewicht bekommen.
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Author: Ashley Hebert
Last Updated: 1704141003
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