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Liveblog über den Nahen Osten: Der US-Außenminister Blinken besucht Israel


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    liveblog

    Stand: 10.10.2023 23:54 Uhr

    US-Außenminister Blinken will nach dem Großangriff der Hamas nach Israel reisen. Die EU-Staaten sind laut Chefdiplomat Borrell mehrheitlich für die Zahlung von Hilfsgeldern an die Palästinenser. Die Entwicklungen im Liveblog zum Nachlesen.

    • US-Außenminister
    • EU mehrheitlich
    • Hamas mit Raketen
    • Erneut auf Israel
    • Israel: Etwa entdeckt

    Damit schließen wir diesen Liveblog. Vielen Dank für Ihr Interesse.

    Nach dem großangelegten Terrorangriff militanter Palästinenser aus dem Gazastreifen auf Israel sind nun auch aus dem Nachbarland Syrien Raketen auf israelische Stellungen abgefeuert worden. Mehrere Raketen seien auf offenem Gelände abgestürzt, teilte Israels Armee mit. Das Militär reagierte eigenen Angaben zufolge mit Artillerie und Mörsergranaten.

    Von wem die Angriffe aus Syrien ausgingen, war zunächst unklar. Aktivisten aus Syrien teilten mit, Israel habe auf Stellungen der syrischen Armee gezielt. Aus Israel gab es dafür zunächst keine Bestätigung. Auch aus dem Libanon waren zuvor Raketen Richtung Israel gefeuert worden.

    Die Lufthansa wird an diesem Donnerstag und Freitag mehrere Sonderflüge zur Evakuierung von Deutschen aus Israel durchführen. Das wurde am Dienstagabend aus dem Auswärtigen Amt mitgeteilt. Es soll sich um vier Flüge pro Tag handeln.

    US-Außenminister Antony Blinken plant einen Besuch in Israel. Er werde dort eine Botschaft der Solidarität und Unterstützung der USA für Israel übermitteln, sagte Ministeriumssprecher Matthew Miller.

    Er wolle sich dort zudem mit den israelischen Partnern über die Lage austauschen und erörtern, wie man Israel "im Kampf gegen die Terroristen, die diese schrecklichen Anschläge" verübt hätten, am besten unterstützen könne, so Miller.

    Blinken werde am Mittwoch aus Washington abreisen und am Donnerstag in Israel landen.

    Bereits vor dem Krieg war die Lage im Gazastreifen prekär. Durch den Angriff der Hamas und Israels Reaktion darauf hat sich die humanitäre Lage nochmals verschärft. Wasser und Lebensmittel werden langsam knapp.

    Nach den Angriffen der islamistischen Hamas auf Israel haben Russlands Außenminister Sergej Lawrow und sein iranischer Kollege telefoniert. Schwerpunkt des Gesprächs sei "die erneute Eskalation des palästinensisch-israelischen Konflikts" gewesen, teilte das russische Außenministerium mit. Der "bewaffnete Konflikt" müsse schnell beendet werden.

    Der Iran gilt seit der Islamischen Revolution von 1979 als Israels erklärter Erzfeind, dementiert aber eine Beteiligung an dem aktuellen Hamas-Terroranschlag auf Israel. Unterstützung vom Iran erhält auch die Schiitenorganisation Hisbollah, die Israel in den vergangenen Tagen mehrfach aus dem nördlich angrenzenden Libanon angegriffen hat.

    Russland wiederum wird von internationalen Beobachtern vorgeworfen, die Kämpfe in Israel für anti-westliche Informationskampagnen auszunutzen. Außerdem unterhält auch Moskau Kontakte zur im Gazastreifen herrschenden Hamas, die von den USA, der EU und Israel als Terrororganisation eingestuft wird.

    US-Präsident Joe Biden hat den Angriff der Hamas auf Israel in scharfen Worten verurteilt. Das Land habe einen Moment des "reinen unverfälschten Bösen" durchlitten, sagte er. Unter den Toten seien mindestens 14 US-Bürger. Auch unter den Entführten seien Amerikaner, sagte er, ohne eine konkrete Zahl zu nennen. Biden sagte Israel die weitere Unterstützung der USA zu. Konkret verwies er auf Munitionslieferungen.

    Im Zusammenhang mit dem Großangriff der Hamas auf Israel hat die EU-Kommission den Unternehmer Elon Musk wegen "Verbreitung von illegalen Inhalten" und "Falschinformationen" in seinem Onlinedienst X, vormals Twitter, verwarnt. EU-Digitalkommissar Thierry Breton setzte Musk eine Frist von 24 Stunden und drohte mit möglichen Sanktionen, wie aus einem AFP vorliegenden Brief hervorging. 

    "Nach den Terrorangriffen der Hamas auf Israel verfügen wir über Hinweise, wonach Ihre Plattform zur Verbreitung illegaler Inhalte und von Falschinformationen in der EU verwendet wird", erklärte Breton in dem Schreiben. Musk solle innerhalb von 24 Stunden Kontakt zu den "relevanten Strafverfolgungsbehörden" aufnehmen. 

    Eine Auswertung der EU-Kommission war kürzlich zu dem Schluss gekommen, dass es unter den großen Onlineplattformen bei X den größten Anteil an Falschinformationen gibt. Musk war aus einer Vereinbarung für den Umgang mit Falschinformationen zwischen der EU und großen Onlinediensten ausgestiegen. 

    Eine große Mehrheit der EU-Staaten hat sich nach Angaben von EU-Chefdiplomat Josep Borrell für die Fortsetzung der Auszahlung von Hilfsgeldern an die Palästinensische Autonomiebehörde ausgesprochen. Es gebe lediglich zwei oder drei Länder, die dies anders sähen, erklärte Borrell nach informellen Beratungen der EU-Außenminister. Es soll demnach nur eine Überprüfung und kein vorläufiges Aussetzen von Zahlungen geben. Welche zwei, drei Länder für einen Zahlungsstopp sind, sagte Borrell nicht.

    Mit der EU-Hilfe für die Palästinenser werden nach Kommissionsangaben derzeit vor allem die Finanzierung wichtiger Unterstützungsleistungen für die palästinensische Bevölkerung sowie die der Autonomiebehörde gefördert. Als konkrete Beispiele nennt die Behörde den Gesundheitssektor, Sozialhilfeleistungen für arme Familien sowie Entwicklungsprojekte in Bereichen wie demokratische Regierungsführung, Rechtsstaatlichkeit, Wasser, Energie und wirtschaftliche Entwicklung. Zudem wird auch das Hilfswerk der Vereinten Nationen für palästinensische Flüchtlinge im Nahen Osten unterstützt.

    Mit Blick auf Israel sagte Borell: "Israel hat das Recht, sich zu verteidigen, aber das muss im Einklang mit dem Völkerrecht, dem humanitären Recht, geschehen, und einige Entscheidungen verstoßen gegen das Völkerrecht." Er verwies auf die Angekündigung, Wasser, Strom und Nahrung für den Gazastreifen abzusperren.

    Nach dem Großangriff der islamistischen Hamas auf Israel legen Schweden und Dänemark ihre in die palästinensischen Gebiete fließende Entwicklungshilfe vorübergehend auf Eis. Das gaben die Regierungen der beiden skandinavischen EU-Länder bekannt. Man wolle kein Geld der schwedischen Steuerzahler an Akteure geben, die sich nicht ausdrücklich von Terrorismus distanzierten, sagte Schwedens Minister für Entwicklungshilfe und Außenhandel, Johan Forssell. 57 Millionen schwedische Kronen (rund 5 Millionen Euro) würden nun nicht wie für dieses Jahr geplant ausgezahlt. Die humanitäre Unterstützung etwa in Katastrophenfällen sei davon nicht betroffen.

    Auch Dänemark hat sich nach Angaben des Außenministeriums in Kopenhagen entschlossen, seine Entwicklungshilfe an die Palästinenser auszusetzen. Deutschlands nördlicher Nachbar will währenddessen eine Überprüfung einleiten, um sicherzustellen, dass keine finanzielle Hilfe aus Dänemark missbraucht wird, um indirekt Terrororganisationen zu unterstützen, die Israel angreifen. Nach Ministeriumsangaben geht es um eine Summe von 72 Millionen dänischen Kronen (9,7 Millionen Euro), die für den Rest des Jahres 2023 auf Eis gelegt wird.

    Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat die von Israel verkündete komplette Abriegelung des Gazastreifens kritisiert. "Derzeit wird keine Wasser für Gaza bereitgestellt. Es gibt keinen Strom. Was ist mit den Menschenrechten?", sagte Erdogan in Ankara.

    Den Stopp sämtlicher Lieferungen hatte Israel als Reaktion auf die gewalttätigen Angriffe auf israelische Zivilisten und den Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen beschlossen. Gegen die Kritik auch von Seiten der UN, die Unterbrechung aller Lieferungen von Wasser, Strom oder Benzin in den Gazastreifen sei unter dem humanitären Völkerrecht verboten, hatte sich Israel zuvor verteidigt. Das Land habe das Recht, sich gegen solche Brutalität zu wehren, und nehme ausschließlich terroristische Ziele in Gaza ins Visier, hieß es in Tel Aviv.

    Die Berliner Polizei hat eine für Mittwoch angekündigte palästinensische Unterstützer-Demonstration verboten. Auch eine geplante Kundgebung zur Solidarität mit Palästina am Pariser Platz sowie etwaige Ersatzveranstaltungen würden untersagt, teilte die Polizei am Abend auf X, ehemals Twitter, mit. Zuvor hatte die "Berliner Morgenpost" berichtet.

    Vier Tage nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel sollte im Bezirk Neukölln am Nachmittag eine "Demo in Solidarität mit Palästina" mit 250 angekündigten Teilnehmern stattfinden. Eine Durchführung der Demonstrationen stelle eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit und Ordnung dar, hieß es von der Polizei zur Begründung.

    "Unsere Versammlungsbehörde nimmt in ihrer Begründung sowohl Bezug auf die aktuelle Lage in Nahost und Straftaten bei vergleichbaren Versammlungslagen in der Vergangenheit als auch den Ereignissen am letzten Wochenende in Berlin", hieß es weiter. Das pro-palästinensische Netzwerk Samidoun hatte den Angriff auf Israel am Samstag gefeiert, indem es Süßigkeiten auf der Sonnenallee in Neukölln verteilte.

    Die Außenminister der Arabischen Liga treffen sich am Mittwoch in Kairo, um über die Lage in Israel und im Gazastreifen zu beraten. Das "außerordentliche Treffen" solle "Wege politischen Handelns auf arabischer und internationaler Ebene" erörtern, erklärte der Vize-Chef der Gruppe, Hossam Saki. Der Generalsekretär der Arabischen Liga, Ahmed Abul Gheit, war heute zu Besuch in Moskau. Dort verurteilte er die Gewalt "von allen Seiten" und forderte eine "faire Lösung" für den palästinensisch-israelischen Konflikt.

    Nach den Terrorattacken von militanten Palästinensern aus dem Gazastreifen in Israel und den anhaltenden Kämpfen im Land bleiben die Schulen in Israel vorerst geschlossen. Das berichteten Medien unter Berufung auf die Armee. Geschäfte in vielen Landesteilen dürfen demnach nur dann öffnen, wenn sie einen einfachen Zugang zu Luftschutzbunkern haben.

    Zudem seien in den von Raketenangriffen aus dem Gazastreifen gefährdeten Gebieten Zusammenkünfte im Freien auf zehn Personen, in Innenräumen auf 50 beschränkt. In Orten nahe der libanesischen Grenze gelten etwas weniger strenge Auflagen für persönliche Treffen. Alle Beschränkungen gelten mindestens bis Donnerstagabend, könnten den Berichten zufolge aber noch verlängert werden.

    Die Hamas hat Raketen auf die südisraelische Stadt Aschkelon und auf Tel Aviv abgefeuert. Berichte über Opfer gab es nach dem Beschuss zunächst nicht. Zugleich gab es weiterhin israelische Vergeltungsangriffe für den terroristischen Großangriff der im Gazastreifen regierenden Hamas auf Israel, dem Hunderte Menschen zum Opfer fielen.

    Angesichts der Heftigkeit der israelischen Gegenangriffe ist unklar, welche Optionen die Hamas in der aktuellen Situation noch hat. Stunden nach dem Beginn des Hamas-Angriffs auf Israel am Samstag hatte ein hochrangiger Vertreter der Gruppe, Saleh al-Aruri, erklärt, man habe für alle Möglichkeiten vorgesorgt, einschließlich der eines «totalen Krieges», und sei bereit, schwere Schläge zu erleiden.

    Al-Aruris Stellungnahme legte nahe, dass die Hamas es auf eine Ausbreitung der Kämpfe auf das Westjordanland und möglicherweise die libanesische Hisbollah ankommen lassen will, um eine Front im Norden zu eröffnen. Bislang ist beides nicht in größerem Maßstab passiert.

    Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hält einen Stopp der humanitären Hilfe für die palästinensischen Gebiete für falsch. Die Hilfen würden derzeit zwar noch einmal genau geprüft, auch in Abstimmung mit den Vereinten Nationen, erklärte Baerbock vor Beratungen der EU-Außenministerinnen und Außenminister.

    "Wir sind uns aber einig, dass es jetzt völlig falsch wäre, die lebensnotwendige humanitäre Hilfe für die Zivilbevölkerung einzustellen", betonte die Grünen-Politikerin. "Millionen von Menschen und damit auch viele Kinder in den Palästinensischen Gebieten sind bei der Versorgung mit Lebensmittel, Wasser und Medikamenten auf uns angewiesen."

    Wegen Lage im Nahen Osten hat der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell zu einem Sondertreffen der Ressortchefs geladen, das aber weitestgehend virtuell stattfindet.

    Der dritten Tag in Folge ist es an der libanesisch-israelischen Grenze zu Gewalt gekommen. Libanesischen Sicherheitskreisen zufolge feuerten Militante erneut Raketen aus dem Süden des Landes Richtung Israel ab. Israels Armee reagierte mit Artilleriefeuer, wie das Militär mitteilte. Berichte über Opfer gab es zunächst nicht.

    Von wem der Beschuss ausging, war zunächst unklar. Am Montag hatte die Hisbollah Raketen Richtung Israel gefeuert. Israels Armee reagierte ebenfalls mit Artilleriebeschuss. Israels Soldaten töteten zuvor mehrere bewaffnete Verdächtige, die vom nördlichen Nachbarland aus nach Israel vorgedrungen waren.

    Die Verteidigungsminister der NATO-Staaten wollen sich an diesem Donnerstag bei ihrem Treffen in Brüssel mit dem israelischen Kollegen Joav Galant austauschen. Galant soll am Vormittag etwa eine Stunde lang per Video zugeschaltet werden, wie mehrere Diplomaten der Nachrichtenagentur dpa sagten. Der Austausch solle es ermöglichen, Israel nach dem verheerenden Terrorangriff der Hamas die Solidarität auszudrücken. Zudem erhoffe man sich von Galant Informationen über die aktuelle Lage und möglichen Unterstützungsbedarf, hieß es.

    Die Bundesregierung zieht Sonderflüge zur Rückholung von Bürgern aus Israel wegen des Militärkonflikts dort in Betracht. Die Regierung prüfe, Flugkapazitäten aus Israel zu erweitern. Dazu sei das Krisenreaktionszentrum des Auswärtigen Amtes "unter Hochdruck mit Airlines in Kontakt", hieß es aus dem Ministerium. Sprecher von Lufthansa und Condor bestätigten, sie stünden darüber in Kontakt mit der Bundesregierung. Die Lufthansa-Gruppe hat wie viele andere Airlines wegen der riskanten Sicherheitslage in Israel bis einschließlich Samstag alle Linienflüge nach Tel Aviv eingestellt. Condor fliegt das Land bisher nicht an.

    Nach dem Terrorangriff der militant-islamistischen Palästinenserorganisation Hamas ist die Zahl der bestätigten Opfer in Israel auf mehr als 1000 gestiegen. Das sagte der israelische Offizier Dan Goldfus.

    Die Schweizer Lufthansatochter Swiss plant am Mittwoch in Zusammenarbeit mit dem Außenministerium (EDA) einen weiteren Sonderflug von Zürich nach Tel Aviv und zurück. Die Maschine hat 215 Plätze, wie das Unternehmen mitteilte. Die Maschine soll um 11.55 Uhr abheben, der Rückflug ist um 21.25 Uhr geplant.

    Am Dienstag hatte ein erster Sonderflug stattgefunden. Die Nachfrage war groß, die Plätze innerhalb kurzer Zeit ausgebucht, wie die Fluggesellschaft mitteilte. Nach Angaben von Swiss ist der Flug für Schweizer Staatsbürger vorgesehen. "Auch dieser Flug ist nur über eine spezielle Hotline buchbar, die vom EDA an die Auslandschweizerinnen und -schweizer sowie Schweizer Reisende in Israel kommuniziert wurde", teilte die Fluggesellschaft mit.

    Das österreichische Bundesheer wird an vorerst fünf Tagen aus Israel Evakuierungsflüge organisieren. Mit dem Flugzeug würden Ausreisewillige von Israel nach Zypern gebracht, berichtet die Agentur APA am Dienstag unter Berufung auf Verteidigungsministerin Klaudia Tanner.

    Derzeit würden 150 Österreicher in Israel auf eine Evakuierung warten. Das Flugzeug habe eine Kapazität für rund 60 Passagiere. Begleitet werde der Flug, der am Mittwochnachmittag am Flughafen Phapos in Zypern landen soll, von zehn Personen: Zwei Besatzungen inklusive Technikern und Soldaten des Jagdkommandos sowie psychologischen Betreuern.

    Der für die palästinensischen Gebiete zuständige Vertreter der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen sorgt sich über die zur Neige gehenden Hilfsgüter im Gazastreifen. Leo Cans sagte der Nachrichtenagentur AP, vor allem brauche man OP-Material, Verbände, Antibiotika und Treibstoff. Ärzte ohne Grenzen ist derzeit im Schifa-Krankenhaus in Gaza Stadt im Einsatz sowie im Nasser-Krankenhaus in Chan Junis. "Wir arbeiten nur mit den Vorräten, die wir haben", sagte Cans.

    Bislang hatte die Organisation ihre Hilfsgüter über den von Israel kontrollierten Grenzübergang Kerem Schalom bezogen, der nun aber abgeriegelt ist. Cans sagte, seine Organisation habe im Gazastreifen 300 lokale und 23 internationale Mitarbeiter.

    Der einzige Grenzübergang vom abgeriegelten Gazastreifen in das benachbarte Ägypten ist evakuiert worden. Grenzschützer von der ägyptischen Seite hätten ihre palästinensischen Kollegen aufgefordert, den Grenzposten wegen einer Bombendrohung sofort zu verlassen, sagte der Sprecher des Hamas-Ministeriums für Inneres und Nationale Sicherheit, Ijad al-Basm. Der Grenzübergang war kurz zuvor bereits geschlossen worden, nachdem Israel Ziele in der Nähe beschossen hatte.

    Von israelischer Seite wurde der Gazastreifen nach dem beispiellosen Angriff der dort regierenden Hamas auf Israel komplett abgeriegelt. Weder Lebensmittel noch Wasser, Medikamente oder Treibstoff dürfen noch dorthin geliefert werden. Damit wäre Rafah auch der einzige Grenzübergang, über den noch humanitäre Hilfe zu den mehr als zwei Millionen Bewohnern des schmalen Küstenstreifens gelangen kann.

    Nach dem Angriff der Hamas auf Israel werden Bilder und Videos der vermeintlichen Geschehnisse verbreitet. Viele von ihnen sind falsch oder in einem anderen Kontext entstanden. Eine Rolle dabei spielt auch Elon Musk.

    Hunderte Menschen sind bei dem Terrorangriff der Hamas auf Israel getötet und entführt worden - unter ihnen wohl auch Deutsche. Daher hat die Bundesanwaltschaft nun Ermittlungen gegen die Miliz aufgenommen.

    Israel will weitere Soldaten für den Kampf gegen die islamistische Hamas mobilisieren. Statt rund 300.000 sollten 360.000 Reservisten der israelischen Armee einberufen werden, berichteten israelische Medien.

    Nach dem Großangriff der islamistischen Hamas auf Israel sind am Dienstagnachmittag erneut Raketen auf die Küstenmetropole Tel Aviv und das Zentrum des Landes abgefeuert worden. Es waren laute Explosionen des Raketenabwehrsystems "Iron Dome" zu hören. Berichte über Verletzte gab es zunächst nicht.

    Der Zentralrat der Juden fordert den sofortigen Stopp aller Zahlungen an palästinensische Organisationen. "Das gilt sowohl für staatliche Gelder als auch für finanzielle Unterstützungen aus Nichtregierungsorganisationen und kirchlichen Projekten", erklärte der Zentralrat. Die Verwendung der Gelder könne nicht sicher überprüft werden. "Erst wenn das geschieht, können Hilfsgelder wieder fließen."

    Der "grenzenlose Terror der Hamas" in Israel hinterlasse ein traumatisiertes Land. Auch in Deutschland litten Jüdinnen und Juden, von denen viele Familie und Freunde in Israel hätten. Die Solidarität in Deutschland helfe, mit dieser Situation umzugehen. "Wer die Solidarität ernst meint, der lässt in der Frage der Zahlungen an palästinensische Organisationen keinen Zweifel", erklärte der Zentralrat weiter.

    SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich hat an islamische Verbände in Deutschland appelliert, sich von den Taten der Hamas zu distanzieren. "Das wäre wünschenswert und unbedingt erforderlich. Hier ist die Demokratie, hier ist der Rechtsstaat verortet", sagte Mützenich vor einer Sitzung der SPD-Bundestagsfraktion in Berlin. Mützenich äußerte sein Besorgnis über öffentlich gezeigte Unterstützung für den Angriff der Hamas wie etwa in Berlin und forderte islamische Verbände auf, intern für Einheit einzutreten.

    Auf eine Frage nach möglichen Abschiebungen sagte er, alle rechtsstaatlichen Mittel sollten genutzt werden. Gleichzeitig solidarisierte sich Mützenich mit Israel und mahnte vor weiteren Eskalationen sowohl innerhalb Deutschlands als auch im Ausland. "Israel kämpft um sein Überleben, kämpft um seine Bürgerinnen und Bürger, kämpft um die Menschen, die Israel zu dieser Zeit besucht haben", sagte er.

    Die Bundesregierung prüft, die Flugkapazitäten aus Israel zu erweitern. Dazu sei das Krisenreaktionszentrum des Auswärtigen Amtes "unter Hochdruck mit Airlines in Kontakt", heißt es aus dem Ministerium.

    Bei den israelischen Luftangriffen auf den Gazastreifen sind zwei führende Hamas-Funktionäre getötet worden. Dabei handele es sich um Dschawad Abu Schammala und Sakaria Abu Maamar, die zur politischen Führung gehörten, teilt ein Vertreter der radikalen Palästinenser-Organisation der Nachrichtagentur Reuters mit. Sie seien in Chan Junis im Süden des Küstengebiets getötet worden. Das israelische Militär bestätigte, dass beide in der Nacht bei einem Luftangriff getötet worden seien.

    10.10.2023 • 15:29 Uhr

    Israel setzt Angriffe fort
    VIDEO:

    Mehr als 200 Einrichtungen der Terrormiliz Hamas hat Israel nach eigenen Angaben in der Nacht bombardiert - nach Angaben der UN wurden auch zivile Einrichtungen getroffen. Unterdessen mehren sich die Anzeichen für eine israelische Bodenoffensive.

    Nach Angaben der US-Regierung gibt es weiterhin keine eindeutigen Beweise für eine direkte Beteiligung des Irans an den Angriffen der Hamas auf Israel. "Weder wir noch die Israelis haben bislang irgendwelche eindeutigen Beweise oder Geheimdienstinformationen, die belegen, dass der Iran direkt an diesen Anschlägen beteiligt war", sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, dem Sender CNN. Dennoch trage der Iran bei den Angriffen vermutlich "ein gewisses Maß an Mitschuld", weil er die Terrororganisation seit Jahren etwa mit Ausrüstung, Ausbildung und Geld unterstütze.

    Von der "Washington Post" befragte Experten sehen aber zumindest bei der Vorbereitung des Angriffs die Handschrift Teherans. Laut einem Bericht der Zeitung wurde der Großangriff seit mindestens einem Jahr und mit Unterstützung des Irans vorbereitet. Die Planungen hätten mindestens schon Mitte 2022 begonnen, schrieb die Zeitung unter Berufung auf Erkenntnisse von Geheimdienst-Analysten aus dem Westen und dem Nahen Osten. Iranische Verbündete hätten militärisches Training, logistische Hilfe und Dutzende Millionen Dollar für Waffen bereitgestellt.

    China ruft Israel und die radikalislamische Hamas zu einem umgehenden Ende der Kämpfe auf. "Wir lehnen Handlungen, die Zivilisten schaden, ab und verurteilen sie und fordern eine sofortige Waffenruhe", sagt der chinesische Nahost-Sondergesandte Zhai Jun. China sei zutiefst besorgt über die derzeitige Eskalation der Spannungen und der Gewalt.

    Bei dem Großangriff der islamistischen Hamas am Wochenende sind auch deutsche Schülergruppen in Israel gewesen. Einige der Gruppen konnten bereits ausreisen, andere warten noch auf eine Möglichkeit, das Land zu verlassen. Wie viele Schülerinnen und Schüler sowie Betreuungspersonen sich genau in dem Land aufhielten, war zunächst nicht bekannt.

    Ob Israel eine Bodenoffensive im Gazastreifen beginnt, ist nach Ansicht der Nahost-Expertin Asseburg noch nicht sicher. Die israelische Armee würde dabei gleich mehrere Risiken eingehen - und damit kalkuliert auch die Hamas, sagt Asseburg im Interview mit tagesschau.de.

    Tausende Menschen haben in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires gegen den Angriff der islamistischen Hamas auf Israel protestiert. "Die Hamas greift an. Wisst ihr warum? Manche nennen sie eine politische Partei. Ich nenne sie Mörder", sagte der Vorsitzende der Zionistischen Organisation Argentiniens, Demián Stratievsky, bei der Kundgebung. Die jüdische Gemeinde in Buenos Aires ist eine der größten außerhalb von Israel.

    Nach dem Großangriff der islamistischen Hamas auf Israel sind erneut Raketen auf Tel Aviv und das Zentrum des Landes abgefeuert worden. Es gab zunächst keine Berichte von Verletzten oder Treffern, wie der Rettungsdienst mitteilte. Menschen vor Ort hörten zahlreiche Explosionen des Raketenabwehrsystems "Eisenkuppel" (Iron Dome).

    Saudi-Arabien versucht nach eigenen Angaben zusammen mit seinen regionalen und internationalen Partnern, eine Eskalation des Konflikts in Gaza und den angrenzenden Gebiete zu verhindern. Laut staatlicher Nachrichtenagentur wird das Königreich fortfahren, das palästinensische Volk in seinen legitimen Rechten zu unterstützen und sich für einen gerechten und dauernden Frieden einzusetzen.

    Der Bundestag wird an diesem Mittwoch der Opfer des großangelegten Angriffs der islamistischen Hamas auf Israel gedenken. Er wird seine Sitzung um 13.00 Uhr mit einer Schweigeminute eröffnen, Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) wird eine kurze Ansprache halten, so ein Sprecher. An diesem Teil der Bundestagssitzung wird den Angaben zufolge auch der israelische Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, teilnehmen. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat sich ebenfalls angekündigt. Am Tag darauf will Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) eine Regierungserklärung zur Lage in Israel abgeben.

    Ein Sprecher der islamistischen Hamas hat die Bewohner von Aschkelon im Süden Israels aufgefordert, bis Dienstag 17 Uhr Ortszeit (16.00 Uhr MESZ) die Stadt zu verlassen. Nähere Angaben machte er nicht.

    Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) will am Donnerstag im Bundestag eine Regierungserklärung zur Lage in Israel abgeben. Wie das Parlament mitteilte, ist die 15-minütige Ansprache am Morgen zu Beginn des Sitzungstages vorgesehen. Anschließend ist eine 90-minütige Debatte geplant. Am vergangenen Samstag hatte die palästinensische Hamas bei einer Reihe von Terrorangriffen auf Städte und Zivilbevölkerung in Israel Hunderte Menschen getötet.

    Die Spitzen der Koalition in Israel haben sich einstimmig für die Bildung einer Notstandsregierung mit der Opposition ausgesprochen. Ohne Ausnahme unterstütze die Koalition dieses Vorhaben und autorisiere Ministerpräsident Benjamin Netanyahu, sich dafür einzusetzen, teilte ein Sprecher von Netanyahus Likud-Partei nach einem Treffen der Koalition mit.

    Netanyahu hatte am Samstag den beiden Oppositionsführern Jair Lapid und Benny Gantz den Eintritt in eine Notstandsregierung angeboten. Seit Tagen laufen im Hintergrund Bemühungen über eine Einigung. Lapid hatte schon Bereitschaft signalisiert. Er habe Netanyahu angeboten, eine Koalition zu bilden, "die den harten, komplexen und langen Krieg führen kann, der uns bevorsteht", so Lapid. Experten gehen davon aus, dass eine breite Koalition notwendig ist, um weitreichende militärische und politische Entscheidungen in den nächsten Tagen durchsetzen zu können.

    Die Bundestagsfraktionen von SPD, Grünen und FDP werden gemeinsam in einem Entschließungsantrag die Gewalt der Hamas gegen Israel verurteilen. An einem gemeinsamen Text werde gerade gearbeitet, sagt FDP-Fraktionschef Christian Dürr. "Ein starkes Signal des Deutschen Bundestages ist an dieser Stelle, glaube ich, genau das Richtige", so Dürr.

    Dürr kritisiert zudem Solidaritätsbekundungen für die Hamas in Deutschland. "Wer zu uns nach Deutschland kommt, um auf den Straßen gegen jüdisches Leben zu hetzen, derjenige ist in Deutschland nicht willkommen."

    Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) hat den Schutz der Zivilbevölkerung im Krieg zwischen der Hamas und Israel angemahnt. Zivilistinnen und Zivilisten zahlten in Konflikten immer den höchsten Preis, erklärte IKRK-Präsidentin Mirjana Spoljaric in Genf. Sie rief die Konfliktparteien auf, ihre Verpflichtungen gemäß dem humanitären Völkerrecht zu achten.

    Die Tötung und die Misshandlung von Zivilisten seien unter den Genfer Konventionen verboten, betonte Spoljaric. Die IKRK-Präsidentin forderte auch die unmittelbare Freilassung von Geiseln.

    Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, hat Entsetzen über Berichte geäußert, wonach militante Palästinenser entführte israelische Geiseln im Gazastreifen misshandeln. Einige Menschen seien wie Trophäen zur Schau gestellt worden, sagte eine Sprecherin des UN-Menschenrechtsbüros in Genf. "Ich rufe die bewaffneten palästinensischen Gruppen auf, alle Zivilisten, die gefangen genommen wurden, sofort und bedingungslos freizulassen", teilte Türk mit. "Es ist entsetzlich und zutiefst erschütternd, Bilder zu sehen, auf denen von bewaffneten palästinensischen Gruppen gefangen genommene Menschen misshandelt werden", teilte Türk weiter mit.

    Nach dem Terrorangriff auf Israel und den darauf folgenden Luftangriffen der israelischen Armee im Gazastreifen hat die islamistische Hamas zur Mobilisierung der arabischen und muslimischen Welt aufgerufen. Der kommende Freitag sei der "Freitag der Al-Aksa-Flut", teilte die Hamas, die im Gazastreifen herrscht, mit. Es gehe um die Unterstützung des palästinensischen Volkes "angesichts des offenen Krieges der (israelischen) Besatzung". Der Tempelberg (Al-Haram al-Scharif) in Jerusalem mit dem Felsendom und der Al-Aksa-Moschee ist die drittheiligste Stätte im Islam.

    Die Hamas forderte zudem junge Palästinenser im Westjordanland zu Konfrontationen mit israelischen Soldaten auf. Die Araber in Israel wiederum sollten zur Al-Aksa-Moschee nach Jerusalem kommen und sich dort versammeln.

    Das Entwicklungsministerium prüft nach dem Großangriff der Hamas auf Israel auch seine Zahlungen an das UN-Hilfswerk für die Palästinenser (UNRWA). "Wir werden bei der Überprüfung aber nach Prioritäten vorgehen und schnell entscheiden, sobald in diesem Bereich Zahlungen notwendig werden. Denn wir wollen nicht riskieren, dass sich die Lage vor Ort für vulnerable Gruppen wie Frauen, Kinder oder Flüchtlinge noch weiter verschlimmert", sagte ein Sprecher des Ministeriums der Nachrichtenagentur dpa.

    Der britische Außenminister James Cleverly hat Vergleiche zwischen dem Terrorangriff der radikal-islamistischen Hamas und der Reaktion des israelischen Militärs zurückgewiesen. "Die Idee, dass es eine Gleichsetzung, eine Art von Ausgewogenheit zwischen den Selbstverteidigungsmaßnahmen der israelischen Regierung und den Taten der Hamas und ihrer Terroristen gibt, ist völlig unangemessen", sagte Cleverly dem britischen Nachrichtensender Sky News. Die Verantwortung für zivile Opfer im Gazastreifen durch israelische Gegenangriffe wies Cleverly der Hamas zu, die das Leid der Menschen dort "unfassbar verschlimmert" habe.

    Im Gazastreifen sind bei Vergeltungsschlägen Israels nach den Angriffen militanter Palästinenser nach UN-Angaben bereits mehr als 187.000 Menschen aus ihren Häusern vertrieben worden. Das berichtete eine Sprecherin. 137.000 davon suchten in rund 80 Schulen des UN-Hilfswerks für die Palästinenser (UNRWA) Zuflucht, wie es weiter hieß. Nur 54 der Schulen seien ausgestattet, um als Notunterkünfte zu dienen, sagte Tamara Alrifai. Dort gebe es genügend Sanitäranlagen, Decken und Matratzen und die Menschen könnten mit Wasser und Nahrungsmitteln versorgt werden. In den anderen Gebäuden werde die Lage ohne dringende Unterstützung von außen immer prekärer.

    Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hält iranische Hilfe für die radikal-islamische Hamas-Organisation für "möglich oder wahrscheinlich". Er wolle hier aber vorsichtig sein, bis sich alle Informationen stabilisiert und konsolidiert hätten, sagte er nach der deutsch-französischen Kabinettsklausur in Hamburg. "Es ist möglich oder wahrscheinlich, dass es Hilfen gegeben hat für die Hamas", fügte Macron hinzu. Man verurteile alle Länder, die die Angriffe der Hamas auf Israel begrüßt hätten.

    Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell hat Israels Außenminister Eli Cohen und seinen palästinensischen Amtskollegen Rijad al-Maliki zu einem Notfalltreffen der EU-Außenminister eingeladen. Dabei soll über die Lage in Israel und in der Region gesprochen werden, teilte Borrell über den X, ehemals Twitter mit.

    Nach Information der tagesschau liegt die von der militant-islamischen Hamas verschleppte Deutsche Shani Louk schwerverletzt in einem Krankenhaus in Gaza. In einem Appell an die Bundesregierung bittet die Mutter um schnelle Hilfe.

    Louk wurde seit Samstag vermisst. Sie wurde offenbar bei dem Angriff auf ein Rave-Festival in den Gazastreifen verschleppt. Auf einem Video war die 22-Jährige halbnackt auf einem Pick-Up zwischen mehreren Hamas-Männern offenbar im Gazastreifen zu sehen, mit dem Gesicht zum Boden, die Beine verdreht. Ihre Mutter hatte sie anhand ihrer Tattoos erkannt.

    Bundeskanzler Olaf Scholz und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron haben sich gegen einen völligen Stopp der humanitären Hilfe für die Palästinenser ausgesprochen. Es müsse sichergestellt werden, dass keine terroristischen Gruppen unterstützt würden, betonte Scholz nach der deutsch-französischen Kabinettsklausur in Hamburg. Aber es gehe auch "um humanitäre Hilfe und auch weit weg vom Ort des Geschehens, wo einfach Menschen unterstützt werden, damit sie Wasser haben, damit sie etwas zu essen haben", fügte er hinzu. Man sei sicher, dass man keine terroristischen Gruppen unterstütze, müsse das aber sicher immer wieder überprüfen.

    Ähnlich äußerte sich Macron. Man müsse aufpassen, die Förderung problematischer Gruppen "nicht zu verwechseln mit grundlegenden humanitären Bedürfnissen und dem Schutz der Zivilbevölkerung". Das Risiko wäre sonst, dass sich Terrorismus in der Region noch weiter ausbreite, warnte er.

    Bei den israelischen Luftangriffen auf den Gazastreifen sind seit Samstag nach palästinensischen Angaben mindestens 770 Menschen getötet worden. Zudem seien etwa 4.000 Menschen verletzt worden, teilte das Gesundheitsministerium in dem von der radikal-islamischen Hamas beherrschten Küstengebiet mit. Im Westjordanland, wo die Palästinensische Autonomiebehörde regiert, starben demnach mindestens 18 Menschen, 100 Menschen seien verletzt.

    Eine mutmaßlich antisemitische Tat überschattet die Solidaritätskundgebung für Israel am Montagabend in der Hamburger Altstadt. Wie die Polizei Hamburg mitteilte, griffen zwei Männer nach der Kundgebung zwei Frauen (32 und 47) an und schlugen sie. Die Frauen hatten an der Versammlung teilgenommen und waren mit Aufräumarbeiten beschäftigt. Die Männer spuckten und traten zudem auf mehrere am Boden liegende Israel-Flaggen ein, bevor sie in unbekannte Richtung flohen. Der Staatsschutz ermittelt.

    Die Bundesregierung bemüht sich nach Angaben von Kanzler Olaf Scholz "intensiv" um Erkenntnisse über das Schicksal der mutmaßlich von der radikalislamischen Hamas in Israel entführten Deutschen. Deutschland arbeite hierbei mit Israel zusammen, sagte er bei einer Pressekonferenz mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron in Hamburg.

    "Wir versuchen genau zu ermitteln, um wie viele Personen es sich handelt, und was wir dafür tun können, dass sie wieder in Freiheit kommen." Deutschland stehe auch in Kontakt zu anderen Ländern im Nahen Osten und versuche "so viel wie möglich zu tun, damit die Freiheit und das Leben und die Gesundheit dieser Bürgerinnen und Bürger gewährleistet werden können".

    Bei israelischen Luftangriffen im Gazastreifen ist nach Angaben des Palästinenserhilfswerkes UNRWA auch die Zentrale der Organisation schwer beschädigt worden. Man habe sich entschlossen, die Arbeit in den Gebäuden einzustellen und die Mitarbeiter an einen sicheren Ort zu bringen, teilte die UNRWA mit. Israel reagierte mit den Luftangriffen auf die Terroranschläge der islamistischen Hamas im israelischen Grenzgebiet mit rund 900 Toten und mehr als 2600 Verletzten.

    Frankreich lehnt die in der EU-Kommission erwogene Aussetzung der EU-Entwicklungshilfe für die Palästinenser ab. Paris sei gegen einen Stopp der Zahlungen, "die direkt der palästinensischen Bevölkerung zugute kommen", teilte das Außenministerium in Paris mit. Diese Einschätzung sei der Europäischen Kommission mitgeteilt worden. Nach dem Großangriff der radikalislamischen Hamas auf Israel hatte die EU-Kommission am Montag mitgeteilt, dass sie die Aussetzung der Entwicklungshilfe für die Palästinenser prüfe und Hilfsgelder in Höhe von 700 Millionen Euro auf den Prüfstand stellen wolle.

    Eine von Israel als Reaktion auf den massiven Hamas-Angriff verhängte vollständige Belagerung des Gazastreifens widerspricht nach UN-Angaben internationalem Recht. Die Festlegung von Belagerungen, die das Leben von Zivilisten gefährdeten, "indem sie ihnen überlebenswichtige Güter" vorenthielten, sei gemäß dem humanitären Völkerrecht "verboten", erklärte UN-Menschenrechtskommissar Volker Türk.

    Die "Verpflichtung, die Zivilbevölkerung und zivile Objekte zu schonen", gelte "auch während der Angriffe", erklärte er.  Eine Belagerung müsse durch militärische Notwendigkeit gerechtfertigt sein, hieß es in der Erklärung. Andernfalls könne die Maßnahme einer kollektiven Bestrafung gleichkommen. Zudem bestehe durch die Belagerung die Gefahr, dass sich die ohnehin schon katastrophale Menschenrechtslage und die humanitäre Situation in dem dicht besiedelten Palästinensergebiet noch weiter verschlechterten.

    Die Bundesanwaltschaft hat Ermittlungen gegen unbekannte Mitglieder der islamistischen Hamas wegen des Verdachts der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung eingeleitet. Das berichten verschiedene Medien. Eine Sprecherin der Anklagebehörde in Karlsruhe bestätigte die Ermittlungen gegenüber der Nachrichtenagentur dpa. Hintergrund seien die Entführungen und mutmaßlichen Tötungen deutscher Staatsbürger nach dem Großangriff der Hamas auf Israel.

    Israel wird die freiwilligen Sicherheitsmilizen in den Grenzgebieten mit Sturmgewehen ausrüsten. Am Dienstag werde begonnen, in einer ersten Runde 4000 in Israel produzierte Sturmgewehre an diese Gruppen zu verteilen, kündigte Sicherheitsminister Itamar Ben-Gwir in einem Beitrag in einem Online-Netzwerk an. Mindestens 6000 weitere würden folgen. Zudem würden die Freiwilligen auch mit Helmen und Schutzwesten ausgerüstet.

    Die Vereinten Nationen und andere Hilfsgruppen verhandeln mit Ägypten über den Transport humanitärer Hilfsgüter in den Gazastreifen. Ägypten habe Israel und die USA kontaktiert, um die Einrichtung humanitärer Korridore sicherzustellen, sagten ein Vertreter Ägyptens und ein Mitarbeiter einer Hilfsorganisation. Die Hilfslieferungen sollten über den ägyptischen Grenzübergang Rafah erfolgen.

    Österreich bereitet für Mittwoch eine Evakuierung seiner Bürger aus Israel mit einem militärischen Transportflugzeug vor. "Dies geschieht in Zusammenarbeit mit dem österreichischen Bundesheer. Ein Transportflugzeug steht zur Verfügung und der Einsatz wird morgen beginnen", kündigt Bundeskanzler Karl Nehammer an. Etwa 200 Österreicher hätten bisher den Behörden mitgeteilt, dass sie Israel verlassen wollen. Nach Angaben des Außenministeriums in Wien sollen sich jene, die das Angebot einer Evakuierung wahrnehmen wollen, an die österreichische Botschaft in Tel Aviv wenden. Der Flug soll nach Zypern gehen.

    Der einzige Grenzübergang aus dem Gazastreifen ins Nachbarland Ägypten ist nach israelischen Angriffen geschlossen worden. Eine Sicherheitsquelle in Ägypten bestätigte der Nachrichtenagntur dpa, dass die ägyptischen Behörden den Grenzübergang Rafah bis auf Weiteres geschlossen hätten. Grund dafür seien anhaltende israelische Angriffe in der Nähe des Grenzübergangs. Die Situation am Grenzübergang sei für Zivilisten und Mitarbeiter gefährlich.

    Israel hatte nach dem Hamas-Großangriff mit mehr als 900 Toten im Grenzgebiet eine komplette Abriegelung des Gazastreifens angeordnet. Der Grenzübergang Rafah ist der einzige Übergang aus Gaza, der nicht von Israel kontrolliert wird.

    Die Vereinten Nationen dringen auf humanitären Zugang zu den Menschen im Gazastreifen. UN-Generalsekretär António Guterres rief alle Parteien auf, Hilfe für die Zivilistinnen und Zivilisten zu ermöglichen. Die Einfuhr von Hilfsgütern in den Gazastreifen müsse ermöglicht werden, erklärte Guterres in New York. Der UN-Generalsekretär äußerte sich besorgt über die von der israelischen Regierung angekündigte umfassende Blockade des Gazastreifens. Medizinische Güter, Nahrung, Treibstoff und andere humanitäre Hilfsgüter würden dringend benötigt, sagte er.

    Guterres betonte, dass die Gewalt der Hamas sowie anderer islamistischer Gruppen durch nichts zu rechtfertigen sei und rief dazu auf, alle Geiseln unverzüglich freizulassen. Zugleich kritisierte der UN-Generalsekretär israelische Luftangriffe auf zivile Ziele im Gazastreifen. Unter anderem seien zwei Schulen des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA getroffen worden, in denen sich vertriebene Familien aufgehalten hätten.

    Unter den Todesopfern des Großangriffs der radikalislamischen Hamas auf Israel ist Medienberichten zufolge auch eine deutsche Touristin. Die 22-Jährige sei in dem Kibbuz Nir Os nahe der Grenze zum Gazastreifen getötet worden, meldeten mehrere Medien, darunter die "Welt" und die "Bild".

    Nach Angaben der "Welt" war die Studentin aus Berlin mit ihrem britischen Freund im Urlaub. Das Paar besuchte demnach am Samstag den Kibbuz Nir Os, in dem der Brite aufgewachsen war. Am gleichen Tag habe die Studentin eigentlich wieder nach Deutschland zurückfliegen wollen.

    Einer "Welt-"Korrespondentin zufolge schickte die 22-Jährige während des Angriffs noch eine Nachricht an ihre Mutter in Bremen. Später habe die Mutter die Nachricht erhalten, dass die Leiche ihrer Tochter und ihres Freundes gefunden worden seien. Die Schwester der 22-Jährigen teilte auf Instagram eine Trauerbotschaft. Eine offizielle Bestätigung für den Tod der Deutschen gab es zunächst nicht.

    Das geistliche Oberhaupt des Iran, Ayatollah Ali Chamenei, hat eine Beteiligung seines Landes an dem Großangriff der radikalislamischen Hamas auf Israel zurückgewiesen. Die von manchen in Israel und von seinen Unterstützern verbreiteten "Gerüchte", wonach der Iran hinter der Attacke stecke, seien "falsch", sagte er bei einer Rede in einer Militärakademie.  "Natürlich verteidigen wir Palästina, wir verteidigen die Kämpfe", sagte Chamenei weiter. Zudem hob er hervor, dass Israel sowohl "an der militärischen als auch der Geheimdienstfront" eine "irreparable Niederlage" durch den Hamas-Angriff erlitten habe. "Alle haben von der Niederlage gesprochen, ich betone die Irreparabilität", sagte er.

    Elf Berufsschüler und ihre Begleiter aus dem Landkreis Karlsruhe haben Israel per Flugzeug verlassen und sind in Sicherheit gebracht worden. Die Schülerinnen und Schüler im Alter von 16 bis 19 Jahren und die drei Begleiter befinden sich nach Worten einer Sprecherin des Landratsamtes Karlsruhe in einem anderen Land. "Wir arbeiten jetzt daran, die Gruppe von dort aus an einen Zielflughafen in Deutschland weiterreisen zu lassen", hieß es. Wann die Jugendlichen und ihre Begleiter zurück in Deutschland sind, sei wegen der "angespannten Situation an den Flughäfen" noch unklar.

    Die Gruppe war kurz nach Beginn der Attacken der militant islamistischen Hamas an einen sicheren Ort fernab der Kampfhandlungen gebracht worden.

    SPD-Chef Lars Klingbeil hat Israel anhaltenden Rückhalt im Kampf gegen die Hamas zugesagt. "Wir stehen in diesen Stunden fest an der Seite Israels und werden sie auch in den nächsten Wochen, in den nächsten Monaten unterstützen, wenn es darum geht, mit diesem brutalen Terror klarzukommen und damit umzugehen", sagte Klingbeil.

    Die Terrorangriffe der islamistischen Hamas hätten die weltweite Unsicherheit verstärkt. Klingbeil sprach von einem brutalen, kaltblütigen, ekelhaften Terrorangriff. "Das Existenzrecht Israels ist durch nichts zu relativieren." Zugleich kritisierte er einzelne "Jubelszenen" auch auf deutschen Straßen für den Hamas-Terror. "Das dürfen wir nicht akzeptieren, dass hier in Deutschland Terrorakte gefeiert werden."

    Vor einer möglichen Bodenoffensive im Gazastreifen hat Israel die Grenzorte am Rande des Palästinensergebiets fast vollständig evakuiert. Man habe fast alle Einwohner der Grenzorte in sicherere Gebiete gebracht, sagte der israelische Militärsprecher Daniel Hagari. "Es gibt einige wenige Menschen, die bleiben wollten, oder die in den Orten gebraucht werden", sagte er. Die Grenze zum Gazastreifen sei wieder gesichert. Er sprach von einer "eisernen Mauer" mit Schutz durch Panzer und Luftwaffe. Jeder Palästinenser, der sich der Sperranlage mit Israel nähere, werde erschossen.

    Nach Einschätzung von ARD-Korrespondentin Sophie von der Tann verdichten sich die Hinweise auf eine Bodenoffensive. "Wir konnten schon beobachten, wie sehr viele Militärfahrzeuge, darunter auch Panzer, in den Süden verlegt wurden". Auch die Einberufung von 300.000 Reservisten deute darauf hin. Ob mit einer Bodenoffensive auch die israelischen Geiseln befreit werden könnten, sei fraglich, so von der Tann. Denn sie befinden sich nach Angaben der Hamas in Tunneln und seien schwer aufzufinden und zu erreichen.

    Israel benötigt nach Einschätzung der Vorsitzenden des Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, aus Deutschland keine Militärhilfe gegen die islamistische Hamas. "Israel braucht keine militärische Unterstützung von uns", sagte die FDP-Politikerin den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Israel brauche unsere Solidarität und Unterstützung in den internationalen Gremien, so Strack-Zimmermann weiter.

    Die FDP-Bundestagsfraktion hat den israelischen Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, zu ihrer Sitzung eingeladen, wie der Erste Parlamentarische Geschäftsführer Johannes Vogel sagte. Vogel sprach sich dafür aus, dem Land mit Blick auf die weiteren Militäreinsätze gegen die Hamas öffentlich den Rücken zu stärken

    Irans Staatsoberhaupt Ali Chamenei hat eine Verstrickung in den Hamas-Terrorangriff auf Israel zurückgewiesen. "Unterstützer des zionistischen Regimes" hätten unsinnige Worte verbreitet, sagte der Ajatollah während einer Rede in Teheran. Sie hätten die Verantwortlichkeit für die Angriffe dem Iran zugeschrieben. "Sie machen einen Fehler", sagte Chamenei.

    "Natürlich verteidigen wir Palästina. Natürlich verteidigen wir die Kämpfe", sagte der 84-Jährige. Man sei stolz auf diejenigen, die die Angriffe geplant hätten, sagte Chamenei. "Natürlich ist die gesamte islamische Welt verpflichtet, die Palästinenser zu unterstützen und wird sie mit Gottes Erlaubnis unterstützen, aber das ist das Werk der Palästinenser selbst."

    Chamenei gilt als mächtigster Mann im Iran. Es ist seine erste Fernsehansprache seit dem Angriff der Hamas auf Israel. Teheran gilt wohl als der größte Unterstützer der palästinensischen Terrororganisationen.

    Der Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG), Volker Beck, hat gefordert, die Verwendung von Hilfsgeldern für die Palästinensergebiete künftig gründlicher zu prüfen. "Man muss sich mehr Mühe machen und schauen, was passiert mit dem konkreten Geld", sagte der Grünen-Politiker im ARD-Morgenmagazin. Darunter falle etwa auch die Förderung von Schulen in den Palästinensergebieten, die "Terrorismus und Hass auf Israel lehren". 

    "Wenn man da einfach weiter konditionslos hineinfördert, fördert man diese Strukturen, deren Früchte man am letzten Samstag gesehen hat", mahnte Beck. Für die Zahlungen an die Palästinenser brauche es einen spezifischen Kontrollmechanismus, ein "Monitoring", sagte er. Sobald Zuwendungen "mit terroristischen Strukturen" oder "Hass auf Israel" verbunden würden, müssten diese gestoppt werden.

    Die israelische Luftwaffe holt Hunderte Reservisten aus Europa zurück. Dazu würden Transportflugzeuge vom Typ Hercules eingesetzt, teilte sie über soziale Medien mit. Offen blieb, aus welchen europäischen Regionen die Reservisten eingeflogen würden.

    Aus dem politischen Berlin gibt es zahlreiche Solidaritätsbekundungen für Israel. Aber wie genau kann Deutschland in dieser Situation dem Partner Israel helfen? Jetzt ist die deutsche Außenpolitik gefragt. Die ganze Analyse lesen Sie hier:

    Der Vizechef der Grünen-Bundestagsfraktion, Konstantin von Notz, fordert von Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) "unverzüglich" ein Betätigungsverbot für die Hamas und ihre Unterstützer in Deutschland. Dem "Handelsblatt" sagte von Notz, aus aktueller Perspektive würden zu wenig Maßnahmen gegen die Hamas in Deutschland ergriffen. In Deutschland ist die Hamas zwar nicht verboten, da sie keine Vereinsstruktur besitzt, jedoch besteht die Möglichkeit, ein Betätigungsverbot gegen sie zu erlassen.

    Nach dem Hamas-Angriff auf Israel wird in der EU über ein mögliches Einfrieren der Finanzhilfen für die palästinensischen Gebiete gestritten. Etwa der amtierende spanische Außenminister, Jose Manuel Albares, erklärte, seine Regierung sei gegen die vorgeschlagene Aussetzung der EU-Hilfe. "Diese Zusammenarbeit muss fortgesetzt werden, wir dürfen die Hamas, die auf der Liste der Terrorgruppen der EU steht, nicht mit der palästinensischen Bevölkerung, der palästinensischen Autonomiebehörde oder den Organisationen der Vereinten Nationen vor Ort verwechseln", sagte Albares dem spanischen Hörfunksender Cadena SER.

    Auch Frankreich stellte sich dagegen. "Wir sind nicht dafür, die Hilfe auszusetzen, die dem palästinensischen Volk direkt zugute kommt, und das haben wir gestern gegenüber der Europäischen Kommission deutlich gemacht", erklärte das Außenministerium.

    Das israelische Militär hat zivile Einrichtungen der Hamas-Regierung im Gazastreifen als legitime Ziele eingestuft. Falls Bewaffnete vom Parlament oder Regierungsgebäuden Raketen abfeuerten, "werden diese zu militärischen Zielen", sagte Militärsprecher Richard Hecht. Das Militär teilte mit, es habe im Laufe der Nacht Hunderte Ziele der auch von den USA und der EU als Terrororganisation eingestuften Hamas im Viertel Rimal in Gaza Stadt angegriffen. Dort befinden sich Ministerien und Regierungsgebäude der Hamas.

    Das israelische Militär revidiert die Empfehlung seines Sprechers, Palästinenser sollten über den Grenzübergang Rafah nach Ägypten fliehen. Rafah sei entgegen den Äußerungen von Sprecher Richard Hecht geschlossen, stellte sein Büro klar. "Der Grenzübergang Rafah war gestern geöffnet, aber jetzt ist er geschlossen", erklärte das Büro.

    Die israelische Armee hat eigenen Angaben zufolge etwa 1.500 Leichen der Terrormiliz Hamas in Israel entdeckt. "Etwa 1.500 Leichen" der Hamas-Terroristen seien "in Israel und rund um den Gazastreifen gefunden" worden, sagte Armeesprecher Richard Hecht.

    Die Regierung in Bangkok befürchtet, dass bei den Terrorangriffen der Hamas in Israel 18 Thailänder getötet worden sind. Berichten der Arbeitgeber zufolge seien neun Thailänder verletzt worden, sagte Außenministeriumssprecherin Kanchana Patarachoke. Außerdem befürchte sie, dass die Hamas elf Thailänder entführte.

    Das israelische Militär hat Palästinenser, die sich vor den Luftangriffen im Gazastreifen in Sicherheit bringen wollen, zur Flucht nach Ägypten geraten. "Mir ist bekannt, dass der Grenzübergang Rafah immer noch offen ist", sagte der Sprecher des Militärs, Richard Hecht, vor der Presse mit Verweis auf den Übergang an der Grenze zwischen dem Gazastreifen und Ägypten. "Jedem, der raus kann, würde ich raten, rauszugehen."

    Unter den von der Hamas verschleppten Geiseln könnten nach Angaben des Außenministeriums in Wien auch drei Menschen mit österreichischer und israelischer Doppel-Staatsbürgerschaft sein. Es könne sich um drei Personen handeln, die sich kürzlich unabhängig voneinander im Süden Israels aufgehalten hätten. Eine offizielle Bestätigung gebe es aber derzeit nicht, unterstrich das Ministerium.

    Nach eigenen Angaben hat das israelische Militär nun auch die Kontrolle über den Grenzzaun zum Gazastreifen wiedererlangt. "Am vergangenen Tag kam kein einziger Terrorist über den Zaun herein", sagte der Sprecher des Militärs, Daniel Hagari, unter anderem der Zeitung "The Times of Israel" zufolge. Kampftechniker-Truppen arbeiteten daran, die Gebiete in der Nähe der Löcher im Zaun zu verminen, sagte er demnach weiter. Das Militär vermutet jedoch, dass sich weiterhin eine geringe Anzahl Hamas-Terroristen auf israelischem Boden befindet. Die islamistisch-militante Hamas hatte den Zaun am Wochenende durchbrochen und war unter anderem so in Israel eingedrungen.

    US-Außenminister Antony Blinken hat in einem Telefonat mit seinem israelischen Amtkollegen Eli Cohen über die Unterstützung der USA für Israel gesprochen. Blinken habe die Bemühungen der USA bekräftigt, die sofortige Freilassung der Geiseln sicherzustellen, teilte das US-Außenministerium mit. Blinken sprach demnach auch mit der französischen Außenministerin Catherine Colonna, beide hätten erneut die Angriffe der Hamas verurteilt.

    Israels Premier Benjamin Netanyahu hat der radikalislamischen Hamas mit einer "fürchterlichen" Reaktion auf den Terror vom Wochenende gedroht. Der Gazastreifen wurde abgeriegelt, das Militär setzte eine gewaltige Mobilmachung in Gange.

    Israels Militär hat nach eigenen Angaben zwei Tunnel beschossen, über die Kämpfer der islamistischen Hamas in israelisches Territorium eingedrungen sein sollen. Über den genauen Ort der Tunnel machten die Streitkräfte in ihrer Mitteilung vom Morgen keine Angaben. Die Hamas hat in der Vergangenheit Tunnel genutzt und ein Netz unterirdischer Verbindungen eingerichtet, das vom Gazastreifen bis Ägypten reicht. Über die Tunnel schmuggelte die militante Gruppe Waffen und nutzte diese auch für Angriffe auf israelischem Gebiet.

    In die Planungen für die terroristischen Großangriffe auf Israel war laut einem ranghohen Hamas-Vertreter nur ein kleiner Kreis innerhalb der Führung der islamistischen Gruppe eingeweiht. Geplant worden seien die Attacken von etwa sechs Befehlshabern der Hamas im Gazastreifen, sagte Ali Barakeh, ein Mitglied der im Exil lebenden Führung der Gruppe, der Nachrichtenagentur AP in seinem Büro in Beirut. Selbst die engsten Verbündeten der Hamas seien vorab nicht über den Zeitpunkt der Großangriffe informiert worden. Barakeh dementierte auch Berichte, wonach iranische Funktionäre an den Planungen beteiligt gewesen sein oder bei einem Treffen in Beirut in der vergangenen Woche grünes Licht gegeben haben sollen.

    Bei Zusammenstößen an Israels Nordgrenze zum Libanon ist ein israelischer Vizekommandeur getötet worden. Dies teilte das israelische Militär in der Nacht mit. Es identifizierte den Offizier als Alim Abdallah. Zu den Hintergründen seines Todes gab es bislang keine Angaben. Militante Palästinenser aus den Reihen der Gruppe Islamischer Dschihad drangen über die Grenze nach Israel vor, woraufhin Israel mit dem Beschuss von Zielen im Südlibanon reagierte. Die Hisbollah-Miliz erklärte, fünf ihrer Mitglieder seien getötet worden. Die militante Gruppe feuerte als Akt der Vergeltung Raketen und Granaten auf zwei israelische Armeebasen ab.

    Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas wird russischen Medienberichten zufolge zu Gesprächen nach Russland reisen. "Es wurde vereinbart, dass Herr Abbas nach Moskau kommt", zitierte die russische Nachrichtenagentur RBC den palästinensischen Botschafter in Moskau, Abdel Hafiz Nofal. Beide Seiten hätten "täglichen Kontakt". "Wir warten auf eine offizielle Erklärung des Kremls, von russischer Seite, wann der Besuch stattfinden wird."

    Der russische Präsident Wladimir Putin hatte Abbas zuletzt vor einem Jahr am Rande einer Regionalkonferenz in Kasachstan getroffen. Russischen Medienberichten zufolge war Abbas zuletzt vor zwei Jahren in Russland. Russland, das sowohl Beziehungen zu arabischen Ländern, dem Iran und der Hamas als auch zu Israel unterhält, verurteilte die Gewalt auf beiden Seiten und wirft den USA vor, die Bedeutung eines unabhängigen palästinensischen Staates nicht anzuerkennen.

    Der oberste US-General warnt den Iran vor einer Einmischung in die Krise in Israel. Auf die Frage, was seine Botschaft an den Iran sei, antwortete General Charles Brown, Vorsitzender der Vereinigten Stabschefs: "Nicht einmischen". Die USA wollten "eine ziemlich klare Botschaft senden. Wir wollen nicht, dass sich der Konflikt ausweitet, und wir wollen, dass der Iran diese Botschaft laut und deutlich hört."

    Im israelischen Grenzgebiet zum Gazastreifen hallt derzeit immer wieder der Raketenalarm. Unter den Bewohnern herrscht eine Mischung aus Angst und Frustration, wie Jan-Christoph Kitzler berichtet.

    Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag, Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), hat eine härtere Gangart gegenüber dem Iran gefordert. "Der größte Unterstützer des Terrors der Hamas ist der Iran", sagte sie dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Deshalb müsse Deutschland gemeinsam mit den Partnern in der Europäischen Union und den USA die Sanktionen gegen das Land ausweiten. Überdies sollten die iranischen Revolutionsgarden von der EU als Terrororganisation eingestuft werden. "Europa muss hier für Israel zusammenstehen und auf internationaler Ebene alle nur möglichen Schritte einleiten, um die Finanzierung der Hamas durch den Iran und Staaten wie Katar sowie private Geldgeber zu unterbinden", sagte Strack-Zimmermann.

    Die Staats- und Regierungschefs von Deutschland, Frankreich, Italien, Großbritannien und den USA haben Israel angesichts des Großangriffs der radikalislamischen Hamas ihre uneingeschränkte Unterstützung zugesagt. "Unsere Länder unterstützen Israel bei seinen Bemühungen, sich und sein Volk gegen solche Gräueltaten zu verteidigen", erklärten sie am Abend nach einem gemeinsamen Telefonat. Weiter verurteilten sie "unmissverständlich" die "entsetzlichen Terrorakte" der Hamas. 

    An dem Gespräch nahmen Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, der britische Premierminister Rishi Sunak, die italienische Regierungschefin Giorgia Meloni und US-Präsident Joe Biden teil.

    Israels Armee greift bei ihren Gegenschlägen nach den Terrorattacken der Hamas in Israel weiterhin Ziele militanter Palästinenser im Gazastreifen an. Die Stellungen seien aus der Luft und von Schiffen aus attackiert worden, teilte die Armee am späten Abend mit. Das Militär habe unter anderem Waffenlager, Tunnel und eine Hamas-Kommandozentrale in einer Moschee bombardiert. Außerdem sei ein Treffpunkt und Wohnhaus von Mitgliedern des Islamischen Dschihads getroffen worden, hieß es weiter. Dabei seien zwei Terroristen getötet worden.

    Die USA unterstützen Israel mit der Lieferung von Munition. Es seien bereits Flugzeuge abgehoben, die dringend benötigte Ladungen und militärische Ausrüstung ans Mittelmeer bringen sollten, erfuhr die Nachrichtenagentur AP aus dem US-Verteidigungsministerium. Das Pentagon prüfe Bestände im Hinblick darauf, was sonst noch schnell geschickt werden könne. Einzelheiten über die Lieferungen wurden nicht mitgeteilt.

    Die USA werden nach Angaben des US-Präsidialamtes aber keine Bodentruppen in Israel einsetzen. Die US-Regierung werde aber die Interessen der USA in der Region schützen, sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates des Weißen Hauses, John Kirby. Die US-Regierung erwarte zusätzliche Sicherheitsanfragen aus Israel und werde versuchen, diese so schnell wie möglich zu erfüllen.

    Israels Präsident Herzog fordert internationale Unterstützung und erinnert an den Holocaust. Die Lufthansa-Gruppe hat alle regulären Flüge ihrer Airlines von und nach Tel Aviv ausgesetzt. Alle Entwicklungen im Liveblog zum Nachlesen.

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    Author: Stephanie Johnson

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